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Michael Donhauser

Mit dem österreichischen Lyriker und Prosa-Autor Michael Donhauser und der amerikanischen Flötistin Camilla Hoitenga beginnt der Literaturverein Münster sein diesjähriges Jahresprogramm. Am Dienstag, den 14. Februar werden sich die beiden Künstler um 20 Uhr im Lesesaal der Stadtbücherei präsentieren.

Der 1956 in Vaduz/Liechtenstein geborene Michael Donhauser war vor zwölf Jahren erstmals Gast des Lyrikertreffens, und er ist seitdem mit bedeutenden Literaturpreisen ausgezeichnet worden, im letzten Jahr mit dem wichtigen Ernst-Jandl-Lyrikpreis. Michael Donhauser hat sich in dem Band „Die Elster“ mit einem Bild von Claude Monet auseinandergesetzt, er hat unter dem Titel „Venedig: Oktober“ Gedichte vorgelegt mit der Gattungsbezeichnung „Halbe Sonette“, und er hat in den Bänden „Vom Schnee“ und „Vom Sehen“ Prosa-Arbeiten versammelt, in denen sich eine wundersame Naturkundlichkeit mit einer betörenden Klanglichkeit verbindet. Peter Waterhouse hat jene Texte einmal so charakterisiert: „Michael Donhauser gelingt immer wieder die Heilung/Herstellung der Konsistenz durch den Laut; die Gedichte (…) gehen dazu einen Weg zurück zu einem Laut-Paradies (Rieseln im Wind, Tropfen, Klopfen der fallenden Frucht, Amselsingen, Kiesrollen, Namensklänge). Im Laut ist vollkommener Gewinn; der Laut ist eine schweigsame Sprache.“ Und Waterhouse führt aus, was das Gesetz dieser Sprache ist: „Die Sprache muss ein horchendes System werden, kein behauptendes, expressives, sondern ein maßvolles, zurückkehrendes, erinnerndes, zögerndes, transparentes.“ Diese Charakterisierungen mögen verständlich erscheinen lassen, dass zusammen mit Michael Donhauser eine Musikerin auftritt.

Die in Grand Rapids/Michigan geborene, heute in Köln lebende Flötistin Camilla Hoitenga ist eine Musikerin für das 21. Jahrhundert: Vielseitig und idealistisch widmet sie sich herausragenden Interpretationen. Ihr New York-Debüt wurde von Tim Page in der New York Times als „das spannendste Programm des Jahres“ rezensiert. Ihre Aufführungen als Solistin mit dem Chicago Symphony und dem London Philharmonic Orchestra wurden von der Presse sowohl als „brillant“, „lebhaft und verlockend“ und „charismatisch“ als auch als „ideal transparent und präzise“ gefeiert. Camilla Hoitenga ist auch bekannt für ihre Zusammenarbeit mit bildenden Künstlern (z.B. Peter Drake, Mutsumi Okada, Jörg Immendorff) und für ihre Improvisationen in Museen und Galerien.