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Lucy Fricke

Nach der Sommerpause eröffnet der Literaturverein sein Programm mit zwei Lesungen, die sich mittelbar und unmittelbar auf zwei aktuelle Krisenfelder beziehen: Möglichkeiten und Grenzen der Außenpolitik, Abhängigkeit und Freiheit der öffentlich rechtlichen Medien. Beide Lesungen finden statt im Theatertreff (Neubrückenstraße 63); sie beginnen jeweils um 20 Uhr.

Den Anfang macht Lucy Fricke am Donnerstag, dem 13. Oktober, mit ihrem Roman „Die Diplomatin“, der schon deswegen Aufsehen erregte, weil der Ex-Außenminister Heiko Maas ihn für „Die Zeit“ durchaus lobend rezensierte. Lucy Fricke, geboren 1974 in Hamburg, lebt in Berlin. Für ihre Arbeiten wurde sie vielfach ausgezeichnet, zuletzt war sie Stipendiatin der Kulturakademie Tarabya in Istanbul. Ihr Roman „Töchter“ erhielt 2018 den Bayerischen Buchpreis, wurde in acht Sprachen übersetzt und fürs Kino verfilmt.

Friederike Andermann („Fred“) ist eine erfahrene und ehrgeizige deutsche Konsulin, überall und nirgends zu Hause. Nach einem diplomatischen Fehlgriff wird sie nach Istanbul versetzt. Zwischen Justizpalast und Sommerresidenz, Geheimdienst und deutsch-türkischer Zusammenarbeit, zwischen Affäre und Einsamkeit stößt sie an die Grenzen von Freundschaft, Rechtsstaatlichkeit und europäischer Idee. In ihrem so komischen wie bitteren Roman erzählt Lucy Fricke von einer Diplomatin, die den Glauben an die Diplomatie verliert. Heiko Maas bescheinigt der Autorin, dass sie den diplomatischen Alltag „sehr realitätsnah“ beschrieben habe.