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Albert Vigoleis Thelen

Thelen, geboren 1903 in Süchteln am Niederrhein, war Autor, Kritiker und Übersetzer. Auf den besagten Mallorca-Roman Roman folgten u. a. „Der schwarze Herr Bahßetup. Ein Spiegel“ und die Erzählung „Glis-Glis. Eine zoo-gnostische Parabel“. Der „große Unbekannte der deutschen Literatur“ verstarb 1989 in Dülken am Niederrhein.
Möglicherweise bilden das Hauptwerk dieses unvergessenen vergessenen Autors seine Briefe. Sie stehen dem literarischen Feuerwerk des „Quatschverzapfers, Prallerzählers und Phantasiemaschinenbetreibers“ in nichts nach. Thelen selbst hat seine Episteln immer als wichtigen Bestandteil seiner Arbeit betrachtet. Erstmals nun liegt eine chronologische (und repräsentative) Auswahl dieser Briefe vor. Der erste der auf drei Bände angelegten Edition umfasst den Zeitraum von 1929-1953. Damit wird es möglich, einen Blick in die Dichterklause Thelens zu werfen und das Entstehen der „Insel des zweiten Gesichts“ sozusagen als Zaungast der Geschichte und der Geschichten mitzuerleben. Sprühend von erzählerischer Energie und autorisiert von den Wort- und Weltreichen eines Martin Luther oder Jean Paul, suchen die Erzählbriefe des Wortschatzmeisters Thelen in der deutschsprachigen Literatur ihresgleichen.
Thelens Texte werden gelesen, eine unveröffentlichte Filmaufnahme von Thelen wird zu sehen sein und ein Tondokument zu hören, in dem Thelen sich über Hans Werner Richter, den Gründer der „Gruppe 47“, beschwert.
Jürgen Pütz, geb. 1957 in Viersen/Niederrhein, lebt in Köln. Studium der Germanistik und Philosophie an der Universität zu Köln. Dissertation über Albert Vigoleis Thelen, die unter dem Titel „Doppelgänger seiner selbst“ auch als Buch vorliegt. Pütz arbeitet heute als Inhaber einer Presseagentur. Zusammen mit Ulrich Faure betreibt er die höchst informative Website www.vigoleis.de.