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August Stamm

Aus Anlass des 150. Geburtstags des Schriftstellers August Stramm spricht der Literaturwissenschaftler Arnold Maxwill am Dienstag, 8. Oktober 2024 um 20.00 Uhr im Theatertreff auf Einladung des Literaturvereins über die Lyrik des in Münster geborenen Expressionisten. Ausgewählte Gedichte rezitiert begleitend der Schauspieler Christian Bo Salle vom Theater Münster.

Der Postsekretär August Stramm, vor 150 Jahren in Münster geboren, debütierte 1903 mit dem Drama «Die Bauern». 1905 wurde Stramm in den Postdienst nach Berlin berufen und besuchte die Friedrich-Wilhelms-Universität. Er promovierte 1909 in Halle über das Welteinheitsporto und wurde zum Postinspektor befördert.

In Berlin gewann Stramm ab 1909 Zugang zu künstlerisch-intellektuellen Kreisen. Seine literarische Produktion verlagerte sich von der Dramatik auf die Lyrik. Stramms Bemühungen um einen Verlag blieben jedoch vergeblich. Eine Zäsur war seine Begegnung mit Herwarth Walden, dem Herausgeber der expressionistischen Zeitschrift «Der Sturm». Stramm avancierte sofort zum wichtigsten Autor des sogenannten «Sturm-Kreises», mit dessen Gedichten die Reihe der «Sturm»-Bücher im Juni 1914 eröffnet wurden. Im gleichen Jahr wurde Stramm in den Krieg geschickt, zunächst an die West-, dann an die Ostfront. In feuchtnassen Schützengräben und karger Landschaft unter Dauerbeschuss schrieb Stramm eine neue, zuvor nie gehörte Lyrik, die von den Stilformen des Futurismus und Expressionismus beeinflusst war.

Bis zu seinem frühen Tod im September 1915 entstand innerhalb kürzester Zeit ein immens dichtes Werk und ein bewegender Briefwechsel mit Herwarth Walden, der das Titelblatt der nächsten «Sturm»-Ausgabe im Gedenken an seinen Freund als Todesanzeige gestaltete